Abbiamo cenato in questo ristorante iniziando con un piatto di pasta con un succulento ragù alla calabrese, seguito da un secondo con patate, formaggio caldo e salsiccia calabra ai ferri, vino rosso locale, pane e piada caldi, poi macedonia fresca e caffè, servizio velocissimo.
alessandra_biondi3
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19 Giugno 2024
6,0
Auf dem Weg von Capo Vaticano nach Rossano Stazione machten mein Vater und ich kurz in der Provinzhauptstadt Cosenza halt, um noch ein paar Mitbringsel für daheim zu besorgen. Im Anschluss nutzten wir die Gelegenheit, um im alteingesessenen, seit 1993 existierenden Ristorante Al Vicoletto gepflegt zu Mittag zu essen. Das Lokal befindet sich im Zentrum von Cosenza, nur einen Steinwurf von der Piazza Bilotti entfernt. Es liegt etwas versteckt in einer kleinen Gasse, der Via Francesco Gioia.
Die vielen guten Bewertungen im Internet bescheinigten dem sympathischen Ristorante eine schmackhafte, auf frischen Zutaten basierende „Cucina Cosentina-Calabrese“. Das klang alles sehr vielversprechend und auch die im Netz veröffentlichten Bilder von den hier zu erwartenden Genüssen machten richtig Laune. Da ließen wir uns doch gerne von der Handy-Navigation den Weg weisen und schlugen pünktlich zur Öffnung des Lokals um 12.30 Uhr auf.
Wir waren so ziemlich die ersten Gäste an diesem sonnigen Montagmittag. Nach freundlichem Empfang wies man uns einen Tisch im vorderen Bereich des rechteckig zugeschnittenen, geschmackvoll eingerichteten Gastraums zu. Von hier aus hatte man einen guten Blick hinüber zur Theke, hinter der sich die junge Servicemannschaft auf das Mittagsgeschäft vorbereitete. Auch der Padrone war zugegen und inspizierte die Lage beim zeitig erschienenen Stammpublikum, das sich hauptsächlich aus lunchfixierten Geschäftsleuten rekrutierte und bald in noch größerer Zahl hier einfallen sollte.
Wir saßen an einem der kreisrunden, unter kariertem Leinen versteckten Tische und genossen die ruhige Atmosphäre der von gut gefüllten Weinschränken, großformatigen Farbdrucken – da durfte auch die abendliche Caféterrasse aus Arles von Meister Van Gogh nicht fehlen – und hellem Terracottaboden geprägten Speisestätte. Die Bequemlichkeit der einfachen Holzstühle hielt sich in Grenzen, aber wir hatten ja auch nicht vor, stundenlang zu tafeln.
Eine junge weibliche Servicekraft umsorgte uns mit südländischem Charme und fachlicher Kompetenz. Da sie auch ein paar Worte Deutsch sprach – sie hatte eine Zeit lang in Österreich gearbeitet –, kamen wir schnell miteinander ins Gespräch. Ihre sympathische Art passte zur guten Stimmung am Tisch, der bereits von Zweifachbesteck, bauchigen Wassergläsern, Stoffservietten und verpackten Grissini-Knusperstangen bevölkert wurde.
Das abwechslungsreiche Speisenprogramm erstreckte sich auf zwei DIN-A4-Seiten. Es folgte der üblichen Einteilung in Antipasti, Primi und Secondi Piatti. Auf der ersten Seite waren Gerichte mit und ohne Fleisch gelistet. Auf dem zweiten Blatt wurde den Köstlichkeiten aus dem Meer mannigfach gehuldigt.
Eine Flasche San Pellegrino (3 Euro) und ein Viertel vom trockenen Weißwein des Hauses (3 Euro) waren schnell geordert. Die Pepata di Cozze (13 Euro), ein gut gepfeffertes (daher der Name!) Muschelgericht mit intensivem Weißwein-Olivenöl-Sud, gönnten wir uns als Vorspeise zum Teilen, um dann zur frischen Pasta alla Cosentina (9 Euro), die hier mit aromatischem Tomaten-Salsiccia-Sugo serviert wurde, überzugehen. Den Schlusspunkt sollten dann wieder die Früchte des Meeres setzen, was uns knusprig frittierte Calamari und Gamberi in Form einer wohlportionierten Frittura mista (16 Euro) einbringen sollte.
Bald duftete uns eine prall gefüllte Schüssel mit Miesmuscheln entgegen. Mit einer Schöpfkelle ließen sich die in stattlicher Anzahl und Größe vertretenen Schalentiere gut auf die Teller bringen. Das mitgelieferte Weißbrot stellte sich dabei ganz in den Dienst des delikaten Muschelsuds, der sich damit prima aufnehmen ließ. So schlicht dieser Meeresgenuss auch war, so glücklich entließ er uns in Richtung Primi Piatti.
Dass in Kalabrien die in der Karte als „Fusilli“ ausgewiesene Pasta fresca in Form dünner Röhrennudeln – der Vergleich mit dickeren Maccheroni lag nahe – auf den Tisch kam, war eine kleine Überraschung. Die perfekt al dente gekochten Nudeln vertrugen sich ganz hervorragend mit der fruchtig-deftigen Salsiccia-Sauce, die mit ganz viel „Amore“ und natürlich aus frischen Zutaten gekocht wurde. Da wurde jeder Bissen zum Hochamt für Pasta-Liebhaber.
Mit den mehlierten und danach kurz in der Fritteuse gebrutzelten Meeresfrüchten wartete ein knusprig-frisches Fischvergnügen zum Abschluss auf uns. Mit etwas Zitrone genossen, schmeckten die zarten Calamari (als Tuben und als kleine Calamaretti mit „Ärmchen“) natürlich noch besser, da das weiße, in leicht gewürzter Knusperhülle steckende Tintenfisch- und Garnelenfleisch bekanntermaßen gut auf Zitronensäure reagiert.
Kindheitserinnerungen an die vielfach verputzten „Calamares à la Romana“ bei unserem Herxheimer Stammgriechen wurden wach. Nur waren die im Vicoletto servierten Exemplare wesentlich frischer und nicht so opulent paniert.
Mein Vater schloss dieses ganz famose Mittagsmahl mit einem unverschämt günstigen Espresso (1 Euro). Dann machten wir uns auf den Weg in Richtung Rossano Stazione, wo wir inmitten eines idyllisch über dem Ort gelegenen Olivenhains die zweite Hälfte unserer Kalabrienreise verbrachten.
Das Al Vicoletto kann ich jedem Cosenza-Besucher, der auf ehrliche kalabrische Hausmannskost steht, nur wärmstens empfehlen. Hier stimmt nicht nur die Qualität der Speisen, auch der freundlich zugewandte Service, das unspektakuläre, aber durchaus gemütliche Ambiente und nicht zuletzt das äußerst faire Preis-Genuss-Verhältnis konnten restlos überzeugen.
Elsassinator
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31 Marzo 2024
10,0