Nach etwa 15 km erreicht man, von der Küste kommend, das 200-Seelen Bergdorf Montalto. Neben zwei Bars gibt es hier das Ristorante La Finestrella, das sich verwinkelt über mehrere Rustici erstreckt und Tische in Innneräumen und auf einer Dachterrasse bietet. Man parkt an der Straße und geht vielleicht 100 Meter durch die Gassen bis zu dem Lokal. Das Rundum-Ambiente ist das eines typischen Bergdorfes, die Einrichtung ist eher schlicht und funktional.
Die Speisekarte bietet aus jeder Kategorie (Antipasti, Primi, Secondi) etwa 5 verschiedene Gerichte. Wir bestellten zwei Vor- und zwei Hauptspeisen, Wasser (das aus dem Hahn kam) und eine Flasche Wein. Die eine Vorspeise, panierte und frittierte Sardinen, war in Ordnung. Die andere Vorspeise, Gnocchi mit Gorgonzolasauce und Trüffelscheiben, ließ erheblich zu wünschen übrig. Das Beste waren die geriebenen Trüffelscheiben. Die Gnocchi badeten in reichlich Soße, die zudem sehr kompakt war. Nur: den Geschmack von Gorgonzola suchte man vergeblich. Die Sauce war farblich einheitlich, fast künstlich, breiig und geschmacksfrei, wie es bei einem Convenience Produkt oft vorkommt. Schade, dabei bieten die lokalen Märkte hervorragende Produkte, um eine tolle Gorgonzolasoße anzurichten. Ich bin kein Koch, aber meine selbst angerichteten Gorgonzolagnocchi schmecken um Welten besser - nach Gorgonzola eben.
Dann die Hauptspeisen: zum einen Thunfischstreifen auf Salat, zum anderen frittierte Calamari.
Dass ein abgelegenes Ristorante keinen frischen Thunfisch vorrätig halten kann, ist verständlich. Aber auch ein aufgetauter Thunfisch kann noch fest sein und Struktur haben. Das war hier beides nicht der Fall.
Die Panade der Calamari war noch sehr hell und weich und hätte etwas länger frittiert werden müssen, um knuspriger zu ein. Zu dem Frittierten gab es nur Zitronenscheiben.
Insgesamt war der Abend aus kulinarischer Perspektive enttäuschend. Die Zutaten waren allesamt einfach und Kochkunst war weder sichtbar und schmeckbar. Das alles kann bei einem Bergdorf-Ristorante akzeptiert werden, wenn sich die Wirte nicht versteigen, preislich in einer Liga mitzuspielen, zu der man nicht gehört. 90 Euro für diese Speisen (ohne dolce und Café!) ist in keiner Hinsicht angemessen.
Wir sind in der Gegend kulinarisch viel unterwegs und werden das La Finestrella nicht auf unsere "once again Liste" nehmen.
Die Conveniencesoße und das Medium-Frittierte haben haben sich später noch lange bemerkbar gemacht und das Einschlafen erheblich erschwert. Es ist enttäuschend, nach einem Restaurantbesuch feststellen zu müssen, dass man zuhause besser gegessen hätte.
Hans-Georg Ziebertz
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16 Giugno 2024
6,0
Kleines sehr gemütliches Lokal im wunderschönen alten Dorfkern. Quirlige Atmosphäre, freundliches, phasenweise etwas überfordertes Personal. Die Küche ist mehrheitlich Fisch-und Meeresfrüchte-orientiert . Unser Dreierlei von geräucherte mFisch, die Trofie mit Krabben, die Spaghetti allo nero di sepia sowie die Ravioli mit frisch geriebenenem Sommertrüffel liessen keine Wünsche offen. Gerne wieder.
Christoph K
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31 Maggio 2024
8,0